Samstag, 4. Dezember 2010

Leben

Ich warte darauf das die Zeit verstreicht. Ich sehe wie der Sand langsam durch das Glas fällt.
Ich warte darauf das der Tag verstreicht. Stunde um Stunde.
Ist der Tag einmal verstrichen, beginnt auch schon der nächste.
Sind einmal 7 Tage vergangen ist es auch schon eine Woche.
Ich schaue aus dem Fenster sehe die Wolken eilig vorbeihuschen.
Lausche dem singen der Vögel. Wie gerne doch, wie wünschenswert wäre es mir,
wenn mir Flügel aus meinen Rücken wachsen.
Wenn ich emporsteigen könnte in den Himmel.
Ist einmal die Woche vergangen, folgt darauf die nächste.
Ist einmal ein Monat vergangen, folgt darauf der nächste.
Ich taste nach meinen Puls. Ich weiß das ich lebe und doch
und doch tut es ein Teil von mir nicht.
Und ich hoffe darauf das ich auch den nächsten Tag überstehen werde.
Das er wie der Sand in der Sanduhr durch meine Hände gleitet.
Ich öffne meine Augen es ist Tag.
Ich öffne meine Augen es ist Nacht.
Ich stehe auf diesen Berg mitten in der Nacht.
Höre meinen Herzschlag.
Höre meine Hilferufe.
Höre das flehende klagen und meine zitternde laut aufschreiende Stimme die sagt:
"ICH LEBE IMMER NOCH"
Ich spüre den Puls
Ich spüre meinen Herzschlag und doch spüre ich auch das Herz, das nicht mehr zu
schlagen vermag.
Nun stehe ich auf diesen Berg.
Jede Nacht,
Jede Stunde,
Jede Woche,
Jeden Monat,
Jedes Jahr,
Wie lange ich zu warten vermag das weiß ich nicht, aber eins weiß ich genau.
Die Zeit wird kommen, denn sie sickert wie Sand durch meine Hände.

Freitag, 3. September 2010

Was wären wir Ohne die Gemeinschaft? Und was ist die Gemeinschaft ohne das "Wir"?

Man wünscht sich natürlich einen Blick der nicht nur nach links oder rechts geht. Manchmal bedarf es jedoch mehr sich um seine eigene Achse zu drehen um das wahrzunehmen was einem verborgen bleibt.
Manche Menschen fallen dabei sogar hin.
Sollte man diesem Menschen eine Hand reichen und Ihr/Ihm zeigen wie man sich am besten dreht?
Was würde es uns Kosten und wie sehr würde es uns bereichern?
Was meinst du kann es die Person die sich nicht drehen kann erkennen?

Eine Gemeinschaft besteht aus vielen unterschiedlichen Individuen.
Es ist schwer eine Gemeinschaft aufrecht zu erhalten.
Eine Gemeinschaft die im Wir denkt.
Eine Gemeinschaft die hohen Ansprüchen trotzt.
Ist eine positive Veränderung in kurzer Zeit machbar?
Dafür bedarf es wohl mehr als eine Hand.

Mittwoch, 1. September 2010

Der Keimling

Der Keimling

Ich stehe hier in meinem Raum. Ein Raum wie kein anderer. Er ist mir bekannt. Er ist tief in mir verborgen. In diesem Raum steht direkt in der Mitte ein Häuschen aus Glas.
Es ist wunderschön. Der Raum strahlt hell.
Die Wände sind in einem hellen weißen Ton gestrichen. Das Häuschen reflektiert Sonnenstrahlen.
Sie tanzen auf den Wänden und setzen eine starke Wärme frei.
Ich mache kehrt, denn direkt hinter mir gibt es eine Tür. Ich öffne sie und schreite heraus in die Welt.
Die Sonne von draußen blendet mich ein wenig. Ich halte meine Hand vor meine Augen und blinzel etwas. Es ist ein wunderbares Wetter. Kichernd schau ich auf den Boden. Ich laufe Barfuß und spüre daher das Gras und die Erde unter meinen Füßen. Es fühlt sich gut an. Die Grashalme streifen und kitzeln mich. Mein Verlangen zu rennen ist groß. Ich nutze die Gelegenheit und renne den nächsten Berg empor. Im Augenwinkel sehe ich einen Weg. Er ist aus Backsteinen gepflastert, aber ich laufe doch lieber auf dem weichen Boden. Schlussendlich erreiche ich mein Ziel. Hier auf dem Berg ist die Aussicht atemberaubend. Ich schnappe nach Luft.
Mein Blick wandert über die Berge, über einen großen See und ein Tal. In der Ferne scheint die Welt unendlich und unergründlich. Ich würde so gern weiter schauen, aber meine Sicht endet direkt an einem Meer aus Wäldern. Bäumen die wie Gras aus der Erde sprießen.
"Hey, dort steigt jemand den Berg herauf", flüster ich zu mir selbst. Ich freue mich bereits auf diese Person. Wer mag das wohl sein?
Ich erkenne das Gesicht nicht. Ich kenne diese Person nicht. Trotzdem schenke ich mein schönstes lächeln und ergreife anschließend die Hand des Menschen. Ich zeige stolz die Aussicht.
Ich deute auf die Wälder, das Tal und auch den See.
Ich ziehe an dem Arm des Fremden. Das Gesicht wird deutlich und ich kann ein zögerliches lächeln erkennen. Ich möchte diesen Mensch gern lächeln sehen. Was könnte ich sonst noch zeigen?
Mein Blick fällt auf die Lichtung im Wald. Dort, genau dort steht mein Raum.
Bis zu meinem Haus ist es ein weiter weg. Ich möchte hinunterlaufen und mich vom Gras kitzeln lassen, aber das wird nicht möglich sein, denn meine Begleitung trägt Schuhe.
Nun ist es diese Person die mich zieht. Sie deutet auf den Weg. Wir laufen nun auf dem Weg entlang.
Der Boden ist hart und warm. Es fühlt sich unrecht an, aber ich kann den Weg nicht verlassen.
Das Backsteinpflaster endet und nun laufe ich auf Kieselsteinen.
Meine Füße fangen bereits an zu schmerzen. Mir kam der Weg zu meinem Raum noch nie so lang vor. Kurz bevor wir auf die Lichtung treten müssen wir durch den Wald.
Bevor ich voran laufe, um den Weg zu weisen werfe ich einen Blick zurück.
Ich bin überrascht und zum Teil schockiert. Ich kann das Gesicht erkennen.
Nach diesem langen Marsch kommt mir der Mensch an meiner Seite näher vor.
Von diesem positiven Ereignis beflügelt setzen wir unseren Weg fort.
Die Sonnenstrahlen funkeln schon wie Perlen durch das Geäst.
An manchen Stellen kann man den Himmel sehen.
Ich trete als erste auf die Lichtung, schaue zum Himmel empor und atme tief ein und aus.
Ich renne zu meinem Raum, drehe mich schlagartig um und deute mit einen strahlenden Lächeln auf meinen Raum. Er ist nicht mehr da. Ich stehe alleine hier vor meinem Raum.
Alleine auf der Lichtung, die mir nun fremd vor kommt.
Mein Herz fängt an zu rasen. Es schlägt unregelmäßig und schnell.
Meine Hände zittern und ich fange vor Aufregung an zu schwitzen.
Ich starre die Tür an und realisiere erst jetzt das sie offen steht.
Ich halte den Atem an als ich die Tür leicht aufstoße.
Meine Sicht verschwimmt. Ich setze einen Schritt in meinen Raum.
Tränen sammeln sich in meinen Augen.
Sie prasseln nieder zu Boden, versinken im Nichts meiner Selbst.
Meine Füße werden weich. Ich kann kaum noch auf Ihnen stehen.
Mit letzter Kraft bewege ich mich zur Mitte des Raumes.
Ich falle auf die Knie, senke meinen Blick.
Mein Haus, mein schönes Haus.
Es strahlt keine Sonnenstrahlen mehr aus. Es spendet keine Wärme mehr.
Ein Lichtstrahl von draußen spendet mir Trost und lässt mein gläsernes
Haus noch einmal Licht für mich reflektieren.
Doch es ist zu spät für mich. Ich versinke in dem Meer aus Traurigkeit.
Tausend Tränen prasseln herab. Ich kann nicht aufhören.
Ich kann sie nicht stoppen.
An den Stellen wo meine Tränen fallen wachsen die blutroten Rosen mit ihren spitzen Dornen.
Ich nehme es kaum Wahr. Sie wachsen und wachsen.
Vor der Tür fangen riesige Dornenranken an zu wuchern.
Die Tür schließt sich langsam.
Ich höre das Klicken des Schlosses im Unterbewusstsein.
Dieses Geräusch lässt mich aufschnellen und zur Tür rennen, aber vergeblich.
Mein kläglicher versuch mich von dem Gewächs zu befreien endet damit das ich mich
schneide. Blut läuft herab an meinem Zeigefinger.
Es schmerzt sehr und ich spürte das Pulsieren.
Ich schließe die Augen für einen kurzen Moment.
Etwas in mir hat sich geändert. Ein Keimling sitzt an meinem Herzen.
Mein Haus ist in viele kleine Splitter zerbrochen.
Sie liegen dort am Boden und glühen wie die Glühwürmchen in der Nacht.
Ich setze mich im Schneidersitz hin und beginne mein Haus neu zu errichten.
Tausend und aber Tausend kleine Splitter und jeder differenziert sich.
Sie sind rasiermesserscharf. Ich beginne sie zusammen zu setzen.
Es bereitet mir Schwierigkeiten, da das Licht immer mehr abnimmt.
Licht, bitte gewähre den Schatten einhalt.
Das Licht verschwindet aus meinem Raum.
Ich bin in Dunkelheit gehüllt. Meine Hände fangen an zu zittern.
Ich baue mein Haus weiter im dunkeln auf. Stück für Stück.
Träne um Träne. Ich merke es nicht, aber der Keimling der sich an meinen Herzen
gesetzt hat fängt an zu wachsen. Eine Ranke bildet sich darum.
Die Stunden vergehen.
Die Tage vergehen.
Ist es Tag oder ist es Nacht?
Ich weiß es nicht mehr.
Ich arbeite noch immer an meinem Haus.
Der Keimling ist nun kein Keimling mehr.
Er ist in seinem Endstadion angekommen.
Er hat mein Herz komplett befallen.
Ich kauer mich auf den Boden. Die Müdigkeit überfällt mich und ich fange an zu träumen.
In dem Traum ist mein Haus wieder errichtet und strahlt so hell wie noch nie.
Als ich aufwache sehe ich ein Licht kurz aufflackern.
Mein Haus! Es hat geleuchtet. Es fehlen nur noch ein paar Stücke am Dach.
Ich setze sie schnell hinzu und schaue gespannt in das Dunkel,
aber ich erkenne nichts. Ich höre ein merkwürdiges Geräusch an der Tür.
Ich hebe mein Haus auf und halte es Nah an mein Herz.
Meine Schritte sind sehr vorsichtig.
Ein Lichtstrahl leuchtet plötzlich durch das Schlüsselloch.
Die Ranken sind verwelkt und lösen sich auf.
Ich öffne die Tür. Weil es so grell ist muss ich heftig blinzeln.
Meine Augen gewöhnen sich nur langsam an das Licht.
Ich trete heraus in das Licht. Neben meinem Raum hat sich ein kleiner See gebildet.
Ich trete näher heran. Als ich jedoch mein Spiegelbild sehe erstarre ich.
Mein Haus ist nicht mehr das was es mal war.
Es ist mit Blut durchtränkt. Erst jetzt merke ich wie groß mein Schmerz ist.
Meine Hände sind zerrissen und mit Blut verschmiert.
Meine Leinenkleidung ist nicht mehr hell und leuchtend.
Es ist mit roten Flecken bedeckt.
Ich stelle mein Blutrotes Haus neben mich auf den Boden.
Ich tauche meine Hände in das kühle Wasser. Es schmerzt und Blut entweicht.
Mein Blut vermischt sich mit dem Wasser.
Es wird zu einem Element. Nachdem ich mit dem waschen meiner Kleidung fertig bin,
fange ich an mein Haus zu säubern. Ich möchte das es die Sonnenstrahlen in sich aufnimmt und
mir wieder Wärme und Licht spendet.
Mein Haus glitzert in der Sonne. Ich hebe es hoch damit es dem Licht noch näher kommt.
Nun trage ich es wieder hinein in meinen Raum und stelle es an dem Platz wo es hingehört.
Mein Raum leuchtet wieder!
Plötzlich überkommt mich ein stechender Schmerz in der Brust.
Mir fällt es schwer zu atmen, daher taumel ich und stütze mich am Boden ab.
Der einst so kleine Keimling ist nun eine Dornenranke geworden.
Die Dornenranke hat sich um mein Herz gewickelt.
Sie hat sich wie eine Schlinge zusammengezogen.
Die Dornen bohren sich mit jedem Herzschlag tiefer hinein.
Ich versuche mich unter Kontrolle zu bekommen.
Die Schmerzen mit jedem Atemzug zu unterdrücken.
Bald werde ich dazu fähig sein.
Ich schließe die Tür hinter mir und schreite abermals hinaus in die Welt.
Ich trage nun Schuhe an meinen Füßen und gehe auf einem Weg.
Ich blicke nicht zurück zu meinen Raum.
Ich brauche es auch nicht, denn ich weiß, keiner wird diese Türschwelle je mehr übertreten.
Die Dornenranken gewähren keinen Eintritt mehr.
Und die Dornenranke um meinem Herzen wird mir ein täglicher
Begleiter sein. Sie wird mich daran erinnern wer ich war und wer ich bin.
Die Dornenranke die aus meinen eigenen Tränen entstanden ist. Aus meiner eigenen Traurigkeit ist der Keimling der Verbitterung entstanden.

Samstag, 28. August 2010

Die Selbsterkenntnis

Der weiße Gerfalke

Durch sein Federkleid streicht der Wind,
ganz zärtlich, es ist nicht mehr als ein leises flüstern.
Er hat nicht den Verstand den Wir besitzen,
doch hat er etwas auf das ich ewig Neid empfinden werde.
Er spannt seine Flügel aus als ob er nie etwas anderes getan hätte.
Wie froh ich doch wäre wenn ich mit ihm tauschen könnte.
Sein Gefieder leuchtet in der Sonne als wäre es ein Heiligenschein.
Wie schön wäre es Ihm einmal mit meinen Händen durch sein Gefieder streichen zu können,
genau so wie es der Wind getan hat, aber die Angst ist zu groß seine weißen Federn mit nur einer einzigen Berührung zu schwarzen werden zu lassen.
Ich hoffe das auch ich eines Tages aus den Wolken hinabstoßen werde,
ich werde meine Flügel ausbreiten so weit es geht,
ich werde dem leisen flüstern des Windes lauschen und keine Angst scheuen.
Ich spüre die Wärme, die in mir aufsteigt.
Bin ich am Ziel? Ist es das was sich Freiheit nennt?
Das Flüstern des Windes wird stärker. Warum ist er so verstimmt?
Er braust schon fast vor Erregung.
Aus dem Flüstern ist nun mehr ein klagendes Schreien geworden.
Wo ist der Falke? ich sehe Ihn nicht mehr.
Was mag wohl im Auge des Falken geschehen?
Ich schließe meine Augen, eine schreckliche Übelkeit überkommt mich,
ein stechender Schmerz zieht sich mir durch Mark und Bein.
Er hat mich in die Knie gezwungen.
Ein fremder schmerzverzerrter Schrei dringt aus meiner Kehle.
Alles wird schwarz um mich rum bis ich schlussendlich nichts mehr Wahrnehme.
-
Der Wind fühlt sich wie Peitschenhiebe an.
Er drängt zum Sturzflug. Die Wälder fangen an zu wachsen,
wie ein Feuermeer das sich verheerend ausbreitet.
Ein stechender Schmerz erstreckt sich.
Er bohrt sich wie ein Pfeil in das Fleisch hinein und lässt einen nicht mehr los.
Ein schriller, lauter Ton vermag die Luft zu durchfluten.
Das wilde schlagen von Flügeln erscheint immer Lauter bis es schlussendlich verhallt.
-
Mein Kopf dreht sich, ich stemme mich an dem Baum an dem ich lehne.
Ein paar Sekunden vergehen als ich zu meiner Besinnung zurückfinde.
Mein Herz pocht heftig in meiner Brust. Der drang schreiend loszurennen ist stark.
Ich drehe mich mit raschen Schritten um und renne blindlinks in den dichten Wald hinein.
Was zur Hölle tue ich? Ein Ast schlägt gegen meine Wange, ein nächster gegen meine Wade.
Ich kann nicht aufhören zu laufen. Immer tiefer gehe ich in den Wald hinein.
Ich höre meinen eigene Atem rasseln. Licht drängt sich durch die Bäume.
Plötzlich stehe ich auf einer Lichtung, keuchend und zitternd
Mein Herz setzt aus, mir laufen Tränen über mein Gesicht.
Meine Wange schmerzt aber ich nehme es kaum Wahr.
Meine Aufmerksamkeit ist Ihm gewidmet.
Als ich vor ihm stehe falle ich auf die Knie, seine Augen sind so dunkel wie die Nacht,
sein Gefieder nicht mehr weiß. "Wo ist dein Heiligenschein", nicht mehr als ein flüstern.
Getränkt in einem Topf roter Farbe...
Eine einzige Berührung, eine Feder fliegt empor, der Wind möchte sie davon tragen.
Das lasse ich nicht zu! Ein kleiner Sprung,
eine offene Hand und nach einer Sekunde ist sie geschlossen.
Diese eine Feder fühlt sich samtweich an. Ich schmiege sie an meine Wange.
Eine zweite Träne rollt über sie hinweg.
Ich empfinde keinen Schmerz mehr, denn die Feder ist weiß geblieben.
Lebe wohl mein Freund...


Unterliegen Wir nicht alle unseren Zwängen?
Warum wissen wir nicht zu schätzen wer wir sind und wie wir leben?
Wir sehnen uns nach etwas was in den Augen anderer als Glück bezeichnet werden könnte.
Wir wissen es nicht besser und trotzdem verzehren wir uns nach dem Anderen.
wie dumm von uns,
denn schlussendlich besitzen wir bereits das was uns zu dem Menschen macht der wir sind.
das einzige was uns fehlt ist die Erkenntnis.

Geschrieben von K.E.

Realität

Realität

Ich höre das Rauschen des Meeres.
Leise ganz leise dringt es an mein Ohr.
Wenn ich meine Augen schließe höre ich meinen Atem.
Ich hole tief Luft und schmecke das Salz.
Die Luft tut meiner Seele gut.
Ich spüre den Sand unter meinen Füßen.
Es ist ein wohlig warmes Gefühl.
Wenn ich die Augen öffne lächelt mich der Sonnenuntergang an.
Er sieht wunderschön aus.
Eine Träne rollt über meine Wange.
Wie ein kleiner Schatten der durch die Sonne hinweg getragen wird.
Sie fällt in den Sand, um von dem Meer in die Arme geschlossen zu werden.
"Flut, bitte nimm mich mit dir!"
Die Wellen und Wogen antworten mir nicht.
Es ist nicht mehr als ein Rauschen.
Mein Blick senkt sich.
Ich sehe eine kleine Krabbe auf dem Boden daher laufen.
Sie hält kurz inne und anschließend geht sie ihren Weg.
Mein Blick geht empor.
Die Sonne lächelt mir in das Gesicht.
Ich erschrecke, ein Schatten rennt an mir vorbei.
Meine Sicht ist durch das grelle Licht der Sonne benebelt.
Sekunden später läuft noch eine Person an mir vorbei.
Viel zu schnell um ein Gesicht wahrnehmen zu können.
Sie rennen in eine Richtung.
Es sieht aus als ob sie sich jagen würden.
Ein Impuls in mir sagt renne doch hinterher, aber meine Füße bewegen sich nicht.
Ich strecke meine Hand nach Ihnen aus.
Sie verschwinden in der Ferne.
Es kommen weitere Personen an mir vorbei.
Manche in Gruppen, manche sogar allein.
Ich höre sie lachen,
ich höre sie reden,
aber ich kann sie nicht verstehen.
Sie reden so undeutlich.
Sie gehen wie Schatten an mir vorbei.
Ich starre auf das Meer und sehe zu wie die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzen.
Ein kleines Lächeln huscht über mein Gesicht.
Ein Schatten bleibt stehen.
Direkt vor dem Meer steht er und schaut in die Ferne.
Ich kann Ihn nicht erkennen,
ich sehe sein Gesicht nicht.
Schaut er wirklich auf das Meer?
Mein Blick schweift zum Horizont.
Bald gibt es wieder einen Sonnenaufgang.
Bald gibt es wieder einen Sonnenuntergang.
Der Schatten ist bereits verschwunden.
Die Nacht bricht herein.
Es ist dunkel um mich herum.
Ich schaue zum Himmel empor.
Die Sterne Funkeln wie tausend kleine Glühwürmchen.
Sie schauen von dort oben auf mich herab
und spenden mir Licht in der Finsternis.
Ich schließe meine Augen,
öffne Sie im nächsten Moment.
Die Glühwürmchen sind nicht mehr.
Wolken ziehen auf,
ziehen an mir vorbei.
Es fängt an zu Regnen.
Meine Kleidung durchnässt.
Ich schließe wieder meine Augen,
um sie anschließend wieder zu öffnen.
Die Sonne lächelt mich an.
Schenkt mir ihre wärmsten Grüße.
Meine Kleidung ist getrocknet.
Die Schatten sind wieder da.
Sie ziehen an mir vorbei.
Ich möchte rennen, aber stattdessen falle ich hin.
Meine Beine bewegen sich nicht.
Sie sind wie gelähmt.
Ich schau auf meine Füße.
Sie sind in Ketten!
Ich blinzel ein paar Mal.
Nein, sie sind es nicht.
Ich sehe einen Tropfen herabfallen. Fängt es wieder an zu regnen?
Ich schau vom Boden herauf und erkenne das ein Schatten vor mir steht.
Er wendet sich von mir ab und geht auf das Meer zu.
"NEIN!", schreie ich laut auf.
Ich höre meine eigene Stimme nicht.
Meine Augen folgen dem Schatten.
Sie sehen wie er die ersten Schritte ins Wasser wagt.
Er setzt ein Schritt vor den anderen.
Ich sehe wie er in den Wellen und Wogen verschwindet.
Er schaut kein einziges Mal zurück.
Das letzte was ich von ihm sehe ist sein Kopf.
Ein unendlicher Schmerz überkommt mich.
Ein Gefühl von Verlust macht sich breit.
Ich schließe meine Augen.
Ich öffne meine Augen.
Klitschnass sitze ich in einer Bahn.
Die Bahn ist überfüllt mit Menschen.
Einige steigen ein,
einige steigen aus.
manche in Gruppen, manche allein
ich höre sie lachen,
ich höre sie reden
Die ältere Frau neben mir guckt mich skeptisch an.
Warum schaut sie nur so?
Noch drei Haltestellen und ich muss aussteigen.
Die Luft ist erdrückend.
Es ist Sommer und die Temperatur viel zu hoch.
Weiter Menschen steigen ein und steigen aus.
Ich drücke mich durch die Menschenmassen.
Viele Gesichter schaue ich an.
Ich kenne niemanden davon oder etwa doch?
Ich stelle mich vor die Tür, denn bei der nächsten Haltestelle muss ich raus.
Irgend was juckt in meinen Augen. Ich blinzel ein wenig.
Sofort schrecke ich auf.
Für einen kurzen Moment glaubte ich die Bahn wäre Menschenleer,
aber es ist nicht so. Jemand hinter mir drängelt mich nach draußen.
"Hier muss ich doch sowieso raus", denke ich mir.
Die Leute die ausgestiegen sind gehen Ihren Weg.
Weitere steigen der Bahn hinzu.
Ich stehe nun hier,
schau zum Himmel empor.
Es gibt keine einzige Wolke am Himmel.
Ich gehe der Sonne entgegen.
Gehe meinen Weg nach Hause.
Meine Kleidung trocknet in der Sonne.
Ich setze einen Schritt vor den anderen.
Schaue auf meine Schuhe herab.
Als ich schlussendlich vor meiner Haustür stehe,
habe ich das Gefühl etwas vergessen oder gar verloren zu haben.
Was mag das wohl sein?
Ich stecke den Schlüssel in das Schlüsselloch.
Es macht leise klick.
Ich drehe den Schlüssel um und öffne die Tür.
"Mein Zuhause."
Ich schließe die Augen.
Ich höre das Rauschen der Autos auf der Allee.
Ich öffne meine Augen und trete ein.
Lasse die Tür ins Schloss fallen und versuche mich im Spiegel zu betrachten.
"Hallo" Ich kann mich nicht erkennen, ich sehe mein Gesicht nicht.
Es ist dunkel um mich herum.
Ich schaue zur Decke empor.
Dort hängt eine Lampe.
Ich mache sie mit dem Schalter an der Wand an.
Ich schaue von dort unten zu Ihr herauf
Sie spendet mir Licht in der Finsternis.
Beide Hände lege ich an das Glas.
Nachdem ich mich nochmals betrachtet habe schließe ich meine Augen wieder und
lehne meinen Kopf gegen die Scheibe.
"Was für ein Traum", murmel ich zu mir selbst.


Was ist die Realität,
wenn die Realität zu einem nicht endenden Traum wird?

Geschrieben von K. E.

Wörter fließen wie Wasser


Wörter, fließen wie das Wasser
Wörter, berühren deine Seele
Wörter, bahnen sich den Weg

Wasser, wird dich schnell einholen
Wasser, wird dir die Luft rauben
Wasser, wird dir das Bewusstsein nehmen

Ein Wort, kann so viel geben
und zugleich so viel nehmen