Samstag, 28. August 2010

Die Selbsterkenntnis

Der weiße Gerfalke

Durch sein Federkleid streicht der Wind,
ganz zärtlich, es ist nicht mehr als ein leises flüstern.
Er hat nicht den Verstand den Wir besitzen,
doch hat er etwas auf das ich ewig Neid empfinden werde.
Er spannt seine Flügel aus als ob er nie etwas anderes getan hätte.
Wie froh ich doch wäre wenn ich mit ihm tauschen könnte.
Sein Gefieder leuchtet in der Sonne als wäre es ein Heiligenschein.
Wie schön wäre es Ihm einmal mit meinen Händen durch sein Gefieder streichen zu können,
genau so wie es der Wind getan hat, aber die Angst ist zu groß seine weißen Federn mit nur einer einzigen Berührung zu schwarzen werden zu lassen.
Ich hoffe das auch ich eines Tages aus den Wolken hinabstoßen werde,
ich werde meine Flügel ausbreiten so weit es geht,
ich werde dem leisen flüstern des Windes lauschen und keine Angst scheuen.
Ich spüre die Wärme, die in mir aufsteigt.
Bin ich am Ziel? Ist es das was sich Freiheit nennt?
Das Flüstern des Windes wird stärker. Warum ist er so verstimmt?
Er braust schon fast vor Erregung.
Aus dem Flüstern ist nun mehr ein klagendes Schreien geworden.
Wo ist der Falke? ich sehe Ihn nicht mehr.
Was mag wohl im Auge des Falken geschehen?
Ich schließe meine Augen, eine schreckliche Übelkeit überkommt mich,
ein stechender Schmerz zieht sich mir durch Mark und Bein.
Er hat mich in die Knie gezwungen.
Ein fremder schmerzverzerrter Schrei dringt aus meiner Kehle.
Alles wird schwarz um mich rum bis ich schlussendlich nichts mehr Wahrnehme.
-
Der Wind fühlt sich wie Peitschenhiebe an.
Er drängt zum Sturzflug. Die Wälder fangen an zu wachsen,
wie ein Feuermeer das sich verheerend ausbreitet.
Ein stechender Schmerz erstreckt sich.
Er bohrt sich wie ein Pfeil in das Fleisch hinein und lässt einen nicht mehr los.
Ein schriller, lauter Ton vermag die Luft zu durchfluten.
Das wilde schlagen von Flügeln erscheint immer Lauter bis es schlussendlich verhallt.
-
Mein Kopf dreht sich, ich stemme mich an dem Baum an dem ich lehne.
Ein paar Sekunden vergehen als ich zu meiner Besinnung zurückfinde.
Mein Herz pocht heftig in meiner Brust. Der drang schreiend loszurennen ist stark.
Ich drehe mich mit raschen Schritten um und renne blindlinks in den dichten Wald hinein.
Was zur Hölle tue ich? Ein Ast schlägt gegen meine Wange, ein nächster gegen meine Wade.
Ich kann nicht aufhören zu laufen. Immer tiefer gehe ich in den Wald hinein.
Ich höre meinen eigene Atem rasseln. Licht drängt sich durch die Bäume.
Plötzlich stehe ich auf einer Lichtung, keuchend und zitternd
Mein Herz setzt aus, mir laufen Tränen über mein Gesicht.
Meine Wange schmerzt aber ich nehme es kaum Wahr.
Meine Aufmerksamkeit ist Ihm gewidmet.
Als ich vor ihm stehe falle ich auf die Knie, seine Augen sind so dunkel wie die Nacht,
sein Gefieder nicht mehr weiß. "Wo ist dein Heiligenschein", nicht mehr als ein flüstern.
Getränkt in einem Topf roter Farbe...
Eine einzige Berührung, eine Feder fliegt empor, der Wind möchte sie davon tragen.
Das lasse ich nicht zu! Ein kleiner Sprung,
eine offene Hand und nach einer Sekunde ist sie geschlossen.
Diese eine Feder fühlt sich samtweich an. Ich schmiege sie an meine Wange.
Eine zweite Träne rollt über sie hinweg.
Ich empfinde keinen Schmerz mehr, denn die Feder ist weiß geblieben.
Lebe wohl mein Freund...


Unterliegen Wir nicht alle unseren Zwängen?
Warum wissen wir nicht zu schätzen wer wir sind und wie wir leben?
Wir sehnen uns nach etwas was in den Augen anderer als Glück bezeichnet werden könnte.
Wir wissen es nicht besser und trotzdem verzehren wir uns nach dem Anderen.
wie dumm von uns,
denn schlussendlich besitzen wir bereits das was uns zu dem Menschen macht der wir sind.
das einzige was uns fehlt ist die Erkenntnis.

Geschrieben von K.E.

Realität

Realität

Ich höre das Rauschen des Meeres.
Leise ganz leise dringt es an mein Ohr.
Wenn ich meine Augen schließe höre ich meinen Atem.
Ich hole tief Luft und schmecke das Salz.
Die Luft tut meiner Seele gut.
Ich spüre den Sand unter meinen Füßen.
Es ist ein wohlig warmes Gefühl.
Wenn ich die Augen öffne lächelt mich der Sonnenuntergang an.
Er sieht wunderschön aus.
Eine Träne rollt über meine Wange.
Wie ein kleiner Schatten der durch die Sonne hinweg getragen wird.
Sie fällt in den Sand, um von dem Meer in die Arme geschlossen zu werden.
"Flut, bitte nimm mich mit dir!"
Die Wellen und Wogen antworten mir nicht.
Es ist nicht mehr als ein Rauschen.
Mein Blick senkt sich.
Ich sehe eine kleine Krabbe auf dem Boden daher laufen.
Sie hält kurz inne und anschließend geht sie ihren Weg.
Mein Blick geht empor.
Die Sonne lächelt mir in das Gesicht.
Ich erschrecke, ein Schatten rennt an mir vorbei.
Meine Sicht ist durch das grelle Licht der Sonne benebelt.
Sekunden später läuft noch eine Person an mir vorbei.
Viel zu schnell um ein Gesicht wahrnehmen zu können.
Sie rennen in eine Richtung.
Es sieht aus als ob sie sich jagen würden.
Ein Impuls in mir sagt renne doch hinterher, aber meine Füße bewegen sich nicht.
Ich strecke meine Hand nach Ihnen aus.
Sie verschwinden in der Ferne.
Es kommen weitere Personen an mir vorbei.
Manche in Gruppen, manche sogar allein.
Ich höre sie lachen,
ich höre sie reden,
aber ich kann sie nicht verstehen.
Sie reden so undeutlich.
Sie gehen wie Schatten an mir vorbei.
Ich starre auf das Meer und sehe zu wie die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzen.
Ein kleines Lächeln huscht über mein Gesicht.
Ein Schatten bleibt stehen.
Direkt vor dem Meer steht er und schaut in die Ferne.
Ich kann Ihn nicht erkennen,
ich sehe sein Gesicht nicht.
Schaut er wirklich auf das Meer?
Mein Blick schweift zum Horizont.
Bald gibt es wieder einen Sonnenaufgang.
Bald gibt es wieder einen Sonnenuntergang.
Der Schatten ist bereits verschwunden.
Die Nacht bricht herein.
Es ist dunkel um mich herum.
Ich schaue zum Himmel empor.
Die Sterne Funkeln wie tausend kleine Glühwürmchen.
Sie schauen von dort oben auf mich herab
und spenden mir Licht in der Finsternis.
Ich schließe meine Augen,
öffne Sie im nächsten Moment.
Die Glühwürmchen sind nicht mehr.
Wolken ziehen auf,
ziehen an mir vorbei.
Es fängt an zu Regnen.
Meine Kleidung durchnässt.
Ich schließe wieder meine Augen,
um sie anschließend wieder zu öffnen.
Die Sonne lächelt mich an.
Schenkt mir ihre wärmsten Grüße.
Meine Kleidung ist getrocknet.
Die Schatten sind wieder da.
Sie ziehen an mir vorbei.
Ich möchte rennen, aber stattdessen falle ich hin.
Meine Beine bewegen sich nicht.
Sie sind wie gelähmt.
Ich schau auf meine Füße.
Sie sind in Ketten!
Ich blinzel ein paar Mal.
Nein, sie sind es nicht.
Ich sehe einen Tropfen herabfallen. Fängt es wieder an zu regnen?
Ich schau vom Boden herauf und erkenne das ein Schatten vor mir steht.
Er wendet sich von mir ab und geht auf das Meer zu.
"NEIN!", schreie ich laut auf.
Ich höre meine eigene Stimme nicht.
Meine Augen folgen dem Schatten.
Sie sehen wie er die ersten Schritte ins Wasser wagt.
Er setzt ein Schritt vor den anderen.
Ich sehe wie er in den Wellen und Wogen verschwindet.
Er schaut kein einziges Mal zurück.
Das letzte was ich von ihm sehe ist sein Kopf.
Ein unendlicher Schmerz überkommt mich.
Ein Gefühl von Verlust macht sich breit.
Ich schließe meine Augen.
Ich öffne meine Augen.
Klitschnass sitze ich in einer Bahn.
Die Bahn ist überfüllt mit Menschen.
Einige steigen ein,
einige steigen aus.
manche in Gruppen, manche allein
ich höre sie lachen,
ich höre sie reden
Die ältere Frau neben mir guckt mich skeptisch an.
Warum schaut sie nur so?
Noch drei Haltestellen und ich muss aussteigen.
Die Luft ist erdrückend.
Es ist Sommer und die Temperatur viel zu hoch.
Weiter Menschen steigen ein und steigen aus.
Ich drücke mich durch die Menschenmassen.
Viele Gesichter schaue ich an.
Ich kenne niemanden davon oder etwa doch?
Ich stelle mich vor die Tür, denn bei der nächsten Haltestelle muss ich raus.
Irgend was juckt in meinen Augen. Ich blinzel ein wenig.
Sofort schrecke ich auf.
Für einen kurzen Moment glaubte ich die Bahn wäre Menschenleer,
aber es ist nicht so. Jemand hinter mir drängelt mich nach draußen.
"Hier muss ich doch sowieso raus", denke ich mir.
Die Leute die ausgestiegen sind gehen Ihren Weg.
Weitere steigen der Bahn hinzu.
Ich stehe nun hier,
schau zum Himmel empor.
Es gibt keine einzige Wolke am Himmel.
Ich gehe der Sonne entgegen.
Gehe meinen Weg nach Hause.
Meine Kleidung trocknet in der Sonne.
Ich setze einen Schritt vor den anderen.
Schaue auf meine Schuhe herab.
Als ich schlussendlich vor meiner Haustür stehe,
habe ich das Gefühl etwas vergessen oder gar verloren zu haben.
Was mag das wohl sein?
Ich stecke den Schlüssel in das Schlüsselloch.
Es macht leise klick.
Ich drehe den Schlüssel um und öffne die Tür.
"Mein Zuhause."
Ich schließe die Augen.
Ich höre das Rauschen der Autos auf der Allee.
Ich öffne meine Augen und trete ein.
Lasse die Tür ins Schloss fallen und versuche mich im Spiegel zu betrachten.
"Hallo" Ich kann mich nicht erkennen, ich sehe mein Gesicht nicht.
Es ist dunkel um mich herum.
Ich schaue zur Decke empor.
Dort hängt eine Lampe.
Ich mache sie mit dem Schalter an der Wand an.
Ich schaue von dort unten zu Ihr herauf
Sie spendet mir Licht in der Finsternis.
Beide Hände lege ich an das Glas.
Nachdem ich mich nochmals betrachtet habe schließe ich meine Augen wieder und
lehne meinen Kopf gegen die Scheibe.
"Was für ein Traum", murmel ich zu mir selbst.


Was ist die Realität,
wenn die Realität zu einem nicht endenden Traum wird?

Geschrieben von K. E.

Wörter fließen wie Wasser


Wörter, fließen wie das Wasser
Wörter, berühren deine Seele
Wörter, bahnen sich den Weg

Wasser, wird dich schnell einholen
Wasser, wird dir die Luft rauben
Wasser, wird dir das Bewusstsein nehmen

Ein Wort, kann so viel geben
und zugleich so viel nehmen